Sonntag, 14. Juni 2015

Er ist wieder da.

Die Rede ist nicht etwa von Timur Vermes SPIEGEL-Bestseller aus dem Jahr 2012. 
Nein, die Rede ist von Armin Veh im Sommer 2015. 

Neuer alter Chefcoach der Frankfurter Eintracht: Armin Veh

Seit Freitag hatte es sich abgezeichnet, am Sonntag war es dann soweit: Der Augsburger Armin Veh, der bereits von 2011 bis 2014 Cheftrainer der Frankfurter Eintracht gewesen war, wurde als neuer Trainer vorgestellt. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

Seitdem haben so ziemlich alle, die es mit der Eintracht halten, ihre Meinung in den sozialen Netzwerken zur Personalie Veh kundgetan. Einige zeigten sich unzufrieden mit der Entscheidung der Verantwortlichen, hatte Veh bei seinem Abgang vor einem Jahr doch den legendären Satz geprägt, dass er es leid sei, immer den gegnerischen Trainern zu gratulieren. Ihm fehlte in Frankfurt die Perspektive. Im Anschluss zog es Veh nach Stuttgart - mit dem Ausgang, der jedem bekannt ist: nach wenigen Spielen und noch wenigeren Punkten beendete er sein Engagement bei den Schwaben.

Die überwiegende Mehrheit jedoch scheint einverstanden zu sein mit der erneuten Verpflichtung Armin Vehs. Armin Veh hat mit der Eintracht Erfolge gefeiert, mit denen nicht viele Trainer aufwarten können. Er führte die SGE auf direktem Wege zurück in die Bundesliga, wo diese so manche routinierte Abwehr schwindelig spielte und bis in die Europa League durchmarschierte. Die sich anschließende Zeit in Europa wird kein Eintracht-Fan so schnell vergessen. Genau diese nostalgische Erinnerung scheint - nach einer irgendwie durchwachsenen Saison unter Thomas Schaaf - ausschlaggebend für die erneute Wahl Vehs gewesen zu sein. Sie weckt aber auch Hoffnungen, an denen sich Veh wird messen lassen müssen. 

Doch Veh wird in Frankfurt nicht nur wegen seiner bereits geleisteten Arbeit mit offenen Armen empfangen. Mit seiner Verpflichtung lassen sich zwei zentrale Faktoren verbinden. So erscheint es erstens möglich, endlich das unter Schaaf entstandene Defensivproblem in den Griff zu bekommen. Zweitens wird die Möglichkeit größer, dass ehemalige SGE-Spieler, die unter Veh Schlüsselfunktionen innehatten, zurückgeholt werden. Zu nennen sind hierbei insbesondere die in Wolfsburg bzw. Hoffenheim unzufriedenen Sebastian Jung, der während seiner Zeit unter Veh nah an der Nationalmannschaft dran war, und Pirmin Schwegler, seines Zeichens ehemaliger Mittelfeld-Regisseur der Eintracht.

Die Argumente für Veh wiegen alles in allem also schwerer als die Argumente für einen gänzlich neuen Trainer. Klar, er hat den oben beschriebenen Satz so gesagt (und damals wohl auch so gemeint). Doch entscheidend ist nicht, was Menschen sagen, sondern was und - vor allem - wie gut sie es machen. So sollte man auch Mit Armin Veh umgehen.

Er ist wieder da. Und das ist gut so. 

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Bild Armin Veh: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/35/Armin_Veh_2012_2.jpg