Freitag, 28. Februar 2014

Aus und vorbei. Aber wir kommen wieder!

Mein Bruder und ich heute im 38er.
Aus. Aus und vorbei. Das Abenteuer Europa ist Geschichte. Zerstört im Kopf setze ich mich um 23 Uhr an den Wohnzimmertisch im Haus meiner Eltern, lege Stift und Papier vor mich und beginne zu schreiben. 

Wir haben heute drei zu drei gegen den FC Porto gespielt. Drei zu drei gegen einen Gegner, der vor wenigen Jahren die Champions League gewonnen hatte, der auf dem Papier übermächtig schien. Und trotz dieses Unentschiedens sind wir im Sechzehntel-Finale der Europa League ausgeschieden, weil wir im Hinspiel zwei zu zwei in Porto gespielt haben. Wie unfair kann Fußball sein? Wie beschissen ist diese Auswärtstorregel? 

Wir waren heute besser, wir hätten das Weiterkommen verdient gehabt. Wegen des Kampfes unserer Mannschaft und wegen unserer abnormalen Fans. Was da heute im Steher los war, war schlicht und ergreifend unfassbar. Was dort in der ersten Halbzeit abgezogen wurde, war königlich. Wir waren König heut! Es war einfach nur geil. Bei unseren Toren, lagen die Menschen übereinander im Block. Es herrschte eine Euphorie wie noch nie in diesem Stehblock. Die Leute sahen eine reale Chance, nochmal kommen zu dürfen zu dieser magischen europäischen SGE. Die Leute waren geil auf Neapel. 

Ja, die Fans in Frankfurt sind verrückt. Verrückt nach Fußball, verrückt nach der Eintracht und verrückt nach Europa. Und genau so kann man diese knapp einjährige Euphorie rund um die SGE erklären. In Frankfurt kommt es eben nicht oft vor, dass man europäisch spielt. Genau das unterscheidet die Fanszene von anderen deutschen Szenen. Für uns ist es nicht normal in Europa zu sein, und deswegen reißen wir bei jedem Spiel ab. Deswegen fahren 12.000 Frankfurter_innen nach Bordeaux und 6500 nach Porto. Deswegen genießen wir jede europäische Sekunde. Das gibt es nirgendswo sonst. Und darauf können wir unendlich stolz sein. Klar, heute und morgen werden wir alle trauern, aber ab übermorgen werden wir uns selbst feiern. Was wir da in Europa geleistet haben, ist einmalig und wird es auch in dieser Form nicht mehr geben. Aber die Erinnerung bleibt.

Nach dieser unfassbar geilen europäischen Zeit können wir nur hoffen, dass unsere Jungs bald in der Bundesliga wieder oben mitmischen und uns wieder einmal mit Europa beschenken. Für mich war das letzte Jahr das beste, das ich mit der Eintracht verbringen durfte. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich möchte nichts missen und bedanke mich bei allen, die dabei waren und diese Zeit möglich gemacht haben. Besonders bei meinem EFC, den Gefährten Main-Taunus, den Spielern, aber natürlich auch der UF. Es war eine geile Zeit. Ich werde sie im Herzen bewahren und nie vergessen. 

Deshalb freue ich mich schon heute auf einen unbestimmten Tag in der Zukunft, wenn es wieder heißt: EINTRACHT FRANKFURT INTERNATIONAL! Und dann fahren wir wirklich nach Neapel. 

Sonntag, 16. Februar 2014

Mittwoch, 12. Februar 2014

Wir sind nicht allein, wir sind viele!


Diese Aussage der Lehrerin unter der Klassenarbeit meines Bruders verdeutlicht, dass wir noch viel Kraft aufwenden werden müssen, um die Mehrheit von geschlechtergerechter Sprache zu überzeugen. Sprache verändert Gesellschaften. 
Die Anzahl der Retweets und Favs zeigt aber auch, dass ich in meinem Kampf für geschlechtergerechte Sprache nicht alleine bin.

Samstag, 1. Februar 2014

[Gast-Beitrag] Robert Lewandowskis Wechsel zum FC Bayern und die Bedeutung für die 1. Bundesliga

Mit großem Interesse habe ich den Kommentar von Andi zum Wechsel von Lewandowski nach München gelesen. Ich freue mich, dass ich den Kommentar nun in meinem Blog veröffentlichen darf.

Ein Kommentar von Andreas Schlicht

Am 4.1.2014 war es soweit: Robert Lewandowski wechselte von Borussia Dortmund zum FC Bayern München. Schon oft kursierten Gerüchte über einen Wechsel, für viele war es nur noch reine Formsache. Am Tage der Vertragsunterzeichnung wartete eine Vielzahl von Reportern an der Säbener Straße, der Geschäftsstelle des FC Bayern. Viele Onlineportale fertigten ein Minutenprotokoll vom Eintreffen Lewandowskis über den Fitnesstest bis hin zu seiner endgültigen Verpflichtung ab Sommer 2014 an, um die Sportfans über einen Live-Ticker auf dem Laufenden zu halten.
Nachdem es im letzten Jahr schon zu einer Verpflichtung Mario Götzes durch die Bayern kam, wandert nun also der nächste Leistungsträger des stärksten Konkurrenten auf den Meistertitel, dem BVB, ab. Waren 2010/2011 und 2011/2012 die Borussen aus Dortmund gleich zweimal in Folge Meister geworden, bestand damals schon bei den in der Historie doch so erfolgsverwöhnten Bayern Handlungsbedarf – Mario Götze, einer der größten Leistungsträger des BVB, wurde noch in der laufenden Saison  verpflichtet. Der Aufschrei war groß, es hagelte viel Kritik, sei es im Internet, in Foren, auf Mario Götzes Facebookprofil  oder in regionalen und überregionalen Zeitungen: der Weggang Götzes sorgte für viel Zündstoff. Und nun der nächste Coup!

Schon vor einem halben Jahr machten sich die ersten Stimmen breit, Lewandowski werde seinen Vertrag nicht verlängern und zu den Bayern gehen. Schon damals kam es zu neuen Sorgen, Lewandowski schloss diesen Wechsel auch nie wirklich aus .Dann hieß es mal, der neue Trainer, Pep Guardiola wolle ihn gar nicht – im Nachhinein wohl alles Taktik. Für Lewandowski selbst wohl schon lange klare Sache.
Der Schritt ist nachvollziehbar: wer möchte nicht bei den glorreichen Bayern spielen, die anscheinend in ihrer jetzigen Verfassung unbesiegbar scheinen und alles gewinnen, was es gibt? Wer möchte nicht bei einem Verein spielen, dessen Vorstand die letzten paar Menschen, welche noch ins Stadion kommen, um wenigstens ein bisschen Stimmung zu machen, komplett aus dem Stadion raus haben möchte, damit die doch so wichtigen Personen im VIP-Bereich vor sich hinsitzen und das Gratis-Buffet dem Fußballgeschehen vorziehen können? Wer möchte nicht in einem Verein spielen, in denen der Manager Millionen hinterzieht, Merkel dies vorher verurteilt, ihm dann aber doch den Rücken stärkt. Wahrscheinlich wird Hoeneß davon kommen, keiner weiß warum. Wahrscheinlich werden die Bayern den Meistertitel und alles andere holen und auch nächste Saison der klare Favorit darauf sein, jeder weiß warum. Wie schon erwähnt hatten die Bayern wohl nie eine so dominierende Mannschaft wie heute das Team spielt einen Sieg nach dem anderen ein. Allein die Ersatzbank des Rekordmeisters bietet eine Mannschaft, die durchaus Ambitionen auf den Meistertitel anmelden könnte.. Warum besteht also Handlungsbedarf? Warum also ein Wechsel? Hat man doch mit Mandzukic einen Stürmer, der wie am Fließband trifft, was bei diesem weltklassigen Mittelfeld noch nicht einmal von Nöten wäre.

Die Antwort ist recht simpel, man möchte die direkten Verfolger schwächen. In früheren Fällen verpflichtete man schnellstmöglichst die aufsteigenden Talente anderer Vereine, um der Verpflichtung des Spielers durch einen Konkurrenten hervorzugreifen. Dass viele dabei ihre noch so junge Karriere wenn überhaupt auf der Ersatzbank verbringen durften, interessiert hier kaum jemanden. Das wohl prominenteste Beispiel ist hier Lukas Podolski. Das Geld ist dabei leider nur zu verlockend, und wie auch im alltäglichen Leben eines „normalen“ Menschen, können die Spieler dabei kaum widerstehen.

Viele befürchten nun einen Übergang der Liga in ein Modell ähnlich der spanischen Liga, in der nun seit mehreren Jahren nur die Vereine Real Madrid und Barcelona um die Spitze kämpfen , dem enormen Geld sei Dank. Dieses Modell könnte nun auch in Deutschland Einzug nehmen, der Unterschied ist nur, dass es dabei um eine Art Monopolstellung der Bayern gehen wird.

Die Borussia aus Dortmund wird sich nun für die nächste Saison wieder um einen ähnlich starken Spieler bemühen müssen, aber einen gleichwertigen Ersatz zu finden, scheint mehr als unmöglich. Bayern schwelgt indessen schon, den neuen Stürmer spielen und vor allem treffen zu sehen. Viele behaupten, Bayern sei nun gar nicht mehr aufzuhalten. Ich sehe das anders, denn den ganzen Erfolg bzw. das Durchsetzen des Modells nach spanischen Verhältnissen alles von einem Spieler abhängig zu machen, ist auch Schwachsinn.

 Fußball ist immer noch ein Teamsport und von so vielen andern Faktoren abhängig: durch Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns, der Tagesform und nicht zuletzt dem oft zitierten Quäntchen Glück. Robert Lewandowksi ist auch nur ein Mensch und ja - auch er kann schwächeln. Die Bundesliga bleibt für mich also weiterhin spannend, auch weil meine Mannschaft mit der deutschen Meisterschaft wohl in den nächsten Jahren eh nichts zu tun haben wird. In dem Sinne: Der Ball ist immer noch rund und das Spiel dauert 90 Minuten. Auch für den Rekordmeister.