Freitag, 14. Dezember 2012

Zum (Un)Wort des Jahres: Rettungsroutine

Für diejenigen die gerade ein wenig stutzen und überrascht sind (und sich wahrscheinlich genauso fühlen wie ich, als ich vor einigen Minuten erfuhr, welcher Begriff zum Wort des Jahres gekürt wurde):

Ja, die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat den Terminus "Rettungsroutine" zum Wort des Jahres gekürt! 

Das witzige: Ich habe dieses Wort noch nie gehört! 

Auch frage ich mich, ob die GfdS nicht unabsichtlich bereits heute das Unwort des Jahres gekürt hat.

Denn nichts anderes als ein Unwort ist der Terminus "Rettungsroutine" - was bedeutet das eigentlich? 

Das Wort Rettungsroutine beschreibt die Herangehensweise von Merkel & co. an die Eurorettung, die auf eine immer gleichbleibende, behäbige Art und Weise von Statten geht; frei nach dem Motto: "Irgendwie manövrieren wir den Euro schon aus der Lage raus, bevor der Mast bricht." 
Doch um das Schiff "Euro" aus dem Sturm zu manövrieren, bedarf es keinem Zwang für die Seeleute, nicht paddeln zu dürfen, mit der Hoffnung, dass sich der Sturm bald von selbst legt. Vielmehr dürfen keine Investitionen gescheut werden, damit der Euro aus dem Sturm von den Seeleuten herausmanövriert werden kann. Nur so wird es mittel- und langfristig möglich sein, den Mast zu stabilisieren und vor dem Einknicken zu bewahren. Was Merkel und Schäuble machen, ist kurzfristige Politik, um möglichst die nächste Wahl zu überstehen. 

Doch eins ist klar: Spätestens nach der Wahl wird der Mast brechen.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen