Ich möchte dies aus verschiedenen Gründen.
Erstens dienen soziale Jahre zur
Persönlichkeitsentwicklung und beruflichen Orientierung. Wenn ich dabei nur an
mich und mein FSJ im Hessischen Landtag denke und wie sehr mich diese Zeit und
Erfahrung weiterentwickelt und geprägt hat. Außerdem lernen Absolvent_innen
ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennen, sammeln Selbstbewusstsein und
übernehmen schon in jungen Jahren Verantwortung.
Zwar bereitet der schulische Werdegang Schüler*innen im
Idealfall auf das Arbeitsleben vor. Leider wird dieser Idealfall vor allem in
Bildungseinrichtungen in reiner Schulform nur selten erreicht. Viele junge
Menschen gehen nach dem Abitur direkt weiter auf Universitäten, studieren ein
Fach, das ihnen während ihrer Schulzeit gut gefallen hat. Erst nach ihrem
Abschluss an den Universitäten gelangen sie auf den Arbeitsmarkt, ohne jemals
wirklich einen Einblick in die Arbeitswelt gewonnen zu haben. Es ist deshalb
von Nöten nach der Schulzeit über eine bestimmte Zeit (im Antrag ein Jahr) eine
praktische Tätigkeit zu ergreifen und einen tiefen Einblick in die reale
Arbeitswelt – fernab von Büchern und Klassenräumen – zu gewinnen.
Zweitens ist nach der Aussetzung der Wehrpflicht in
Friedenszeiten im Juli 2011als Ersatz für den Zivildienst zwar der
Bundesfreiwilligendienst geschaffen worden, allerdings vermag es diese
Einrichtung nicht, die durch den Wegfall des Zivildienstes entstandene
gelöcherte Personaldecke zu stopfen. Demnach käme die Einführung eines
verpflichtenden sozialen Jahres nicht nur der Persönlichkeit einer*s jeden
Absolvent*in zugute, sondern würde auch der Gesellschaft enorm weiterhelfen.
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