Freitag, 7. März 2014

Warum wir ein verpflichtendes soziales Jahr für Schulabgänger_innen brauchen.

Auf der Bezirkskonferenz der Jusos Hessen-Süd im April werde ich einen Antrag einbringen, in dem die SPD-Bundestagsfraktion aufgefordert wird, „sich für die Schaffung eines verpflichtenden sozialen, kulturellen, ökologischen oder politischen  Jahres für alle Schulabgänger*innen einzusetzen.“ 

Ich möchte dies aus verschiedenen Gründen.

Erstens dienen soziale Jahre zur Persönlichkeitsentwicklung und beruflichen Orientierung. Wenn ich dabei nur an mich und mein FSJ im Hessischen Landtag denke und wie sehr mich diese Zeit und Erfahrung weiterentwickelt und geprägt hat. Außerdem lernen Absolvent_innen ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennen, sammeln Selbstbewusstsein und übernehmen schon in jungen Jahren Verantwortung. 

Zwar bereitet der schulische Werdegang Schüler*innen im Idealfall auf das Arbeitsleben vor. Leider wird dieser Idealfall vor allem in Bildungseinrichtungen in reiner Schulform nur selten erreicht. Viele junge Menschen gehen nach dem Abitur direkt weiter auf Universitäten, studieren ein Fach, das ihnen während ihrer Schulzeit gut gefallen hat. Erst nach ihrem Abschluss an den Universitäten gelangen sie auf den Arbeitsmarkt, ohne jemals wirklich einen Einblick in die Arbeitswelt gewonnen zu haben. Es ist deshalb von Nöten nach der Schulzeit über eine bestimmte Zeit (im Antrag ein Jahr) eine praktische Tätigkeit zu ergreifen und einen tiefen Einblick in die reale Arbeitswelt – fernab von Büchern und Klassenräumen – zu gewinnen.

Zweitens ist nach der Aussetzung der Wehrpflicht in Friedenszeiten im Juli 2011als Ersatz für den Zivildienst zwar der Bundesfreiwilligendienst geschaffen worden, allerdings vermag es diese Einrichtung nicht, die durch den Wegfall des Zivildienstes entstandene gelöcherte Personaldecke zu stopfen. Demnach käme die Einführung eines verpflichtenden sozialen Jahres nicht nur der Persönlichkeit einer*s jeden Absolvent*in zugute, sondern würde auch der Gesellschaft enorm weiterhelfen. 

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