Montag, 17. März 2014

Warum wir mehr Jugendbeiräte brauchen.

Auf der Bezirkskonferenz der Jusos Hessen-Süd im April werde ich einen Antrag einbringen, in dem die SPD-Landtagsfraktion aufgefordert wird, „sich für die Einführung von Jugendbeiräten in hessischen Kommunen einzusetzen und ein Konzept vorzulegen, wie diese realisierbar sind.“ Neben einem Antragsrecht sollen die Jugendbeiräte zu allen Entscheidungen gehört werden und Stellung nehmen können, die Jugendliche betreffen. Die Jugendbeiräte sollen allen Jugendlichen im Alter von 14-21 Jahren, auch solchen, welche keine Bürger*innen der Europäischen Union sind, zur Mitarbeit offenstehen. Einmal jährlich wählen die Jugendbeiräte intern eine Sprecherriege, welche die Aktivität der Jugendbeiräte während des Geschäftsjahres gewährleistet. 

"Matthias Rüby" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd)
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de

Ich halte das aus verschieden Gründen für sinnvoll.

In vielen Kommunen gibt es Kinder- und Jugendparlamente, die jungen Menschen aktive Teilnahme an demokratischen Prozessen vor Ort garantieren. Leider enden diese Angebote aber oft nach dem 6. Schuljahr und es entsteht eine Lebenszeit ohne demokratische Mitsprachemöglichkeit und Beteiligung an der Entwicklung der Kommune. Erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres dürfen junge Menschen bei Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen laut des geltenden Wahlrechtes wieder wählen. 

Mit einer Initiative für die Schaffung von Jugendbeiräten würden wir Jusos uns für mehr Eigenverantwortung und Mitsprachemöglichkeiten für jugendliche Hess*innen einsetzen. Durch die Einrichtung von Jugendbeiräten würden Jugendliche früher als bisher an (kommunal-)politischen Prozessen und Entscheidungen beteiligt. Jugendbeiräte könnten demnach auch der immer stärker werdenden Politikverdrossenheit in unserer Gesellschaft entgegenwirken und Demokratie lehren. 


Die Jugendbeiräte sollen offene Gremien sein, bei dem jede*r freiwillig jederzeit mitarbeiten kann. Junge Menschen haben während ihrer Entwicklung viele Interessen und Hobbys, welche sich oftmals schnell ändern können. Deshalb verpflichten sie sich Jugendliche nur ungern direkt für eine bestimmte Zeit zur Mitarbeit. Als Ausgleich für das offene System der Jugendbeiräte soll deshalb jährlich intern eine Sprecher*innenriege bestimmt werden, die jedoch nur für den Erhalt der Aktivität der Jugendbeiräte zuständig ist. Die Mitglieder der Sprecher*innenriege stehen mit den einfachen Mitgliedern des Beirats auf einer hierarchischen Ebene. Für eine langfristige Realisierung von Jugendbeiräten dürfen diese nur so wenige hierarchische Strukturen wie möglich aufweisen.


Sonntag, 9. März 2014

Definiere Deutschland.

Einfach großartig und unfassbar treffend!

Freitag, 7. März 2014

Warum wir ein verpflichtendes soziales Jahr für Schulabgänger_innen brauchen.

Auf der Bezirkskonferenz der Jusos Hessen-Süd im April werde ich einen Antrag einbringen, in dem die SPD-Bundestagsfraktion aufgefordert wird, „sich für die Schaffung eines verpflichtenden sozialen, kulturellen, ökologischen oder politischen  Jahres für alle Schulabgänger*innen einzusetzen.“ 

Ich möchte dies aus verschiedenen Gründen.

Erstens dienen soziale Jahre zur Persönlichkeitsentwicklung und beruflichen Orientierung. Wenn ich dabei nur an mich und mein FSJ im Hessischen Landtag denke und wie sehr mich diese Zeit und Erfahrung weiterentwickelt und geprägt hat. Außerdem lernen Absolvent_innen ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennen, sammeln Selbstbewusstsein und übernehmen schon in jungen Jahren Verantwortung. 

Zwar bereitet der schulische Werdegang Schüler*innen im Idealfall auf das Arbeitsleben vor. Leider wird dieser Idealfall vor allem in Bildungseinrichtungen in reiner Schulform nur selten erreicht. Viele junge Menschen gehen nach dem Abitur direkt weiter auf Universitäten, studieren ein Fach, das ihnen während ihrer Schulzeit gut gefallen hat. Erst nach ihrem Abschluss an den Universitäten gelangen sie auf den Arbeitsmarkt, ohne jemals wirklich einen Einblick in die Arbeitswelt gewonnen zu haben. Es ist deshalb von Nöten nach der Schulzeit über eine bestimmte Zeit (im Antrag ein Jahr) eine praktische Tätigkeit zu ergreifen und einen tiefen Einblick in die reale Arbeitswelt – fernab von Büchern und Klassenräumen – zu gewinnen.

Zweitens ist nach der Aussetzung der Wehrpflicht in Friedenszeiten im Juli 2011als Ersatz für den Zivildienst zwar der Bundesfreiwilligendienst geschaffen worden, allerdings vermag es diese Einrichtung nicht, die durch den Wegfall des Zivildienstes entstandene gelöcherte Personaldecke zu stopfen. Demnach käme die Einführung eines verpflichtenden sozialen Jahres nicht nur der Persönlichkeit einer*s jeden Absolvent*in zugute, sondern würde auch der Gesellschaft enorm weiterhelfen. 

Freitag, 28. Februar 2014

Aus und vorbei. Aber wir kommen wieder!

Mein Bruder und ich heute im 38er.
Aus. Aus und vorbei. Das Abenteuer Europa ist Geschichte. Zerstört im Kopf setze ich mich um 23 Uhr an den Wohnzimmertisch im Haus meiner Eltern, lege Stift und Papier vor mich und beginne zu schreiben. 

Wir haben heute drei zu drei gegen den FC Porto gespielt. Drei zu drei gegen einen Gegner, der vor wenigen Jahren die Champions League gewonnen hatte, der auf dem Papier übermächtig schien. Und trotz dieses Unentschiedens sind wir im Sechzehntel-Finale der Europa League ausgeschieden, weil wir im Hinspiel zwei zu zwei in Porto gespielt haben. Wie unfair kann Fußball sein? Wie beschissen ist diese Auswärtstorregel? 

Wir waren heute besser, wir hätten das Weiterkommen verdient gehabt. Wegen des Kampfes unserer Mannschaft und wegen unserer abnormalen Fans. Was da heute im Steher los war, war schlicht und ergreifend unfassbar. Was dort in der ersten Halbzeit abgezogen wurde, war königlich. Wir waren König heut! Es war einfach nur geil. Bei unseren Toren, lagen die Menschen übereinander im Block. Es herrschte eine Euphorie wie noch nie in diesem Stehblock. Die Leute sahen eine reale Chance, nochmal kommen zu dürfen zu dieser magischen europäischen SGE. Die Leute waren geil auf Neapel. 

Ja, die Fans in Frankfurt sind verrückt. Verrückt nach Fußball, verrückt nach der Eintracht und verrückt nach Europa. Und genau so kann man diese knapp einjährige Euphorie rund um die SGE erklären. In Frankfurt kommt es eben nicht oft vor, dass man europäisch spielt. Genau das unterscheidet die Fanszene von anderen deutschen Szenen. Für uns ist es nicht normal in Europa zu sein, und deswegen reißen wir bei jedem Spiel ab. Deswegen fahren 12.000 Frankfurter_innen nach Bordeaux und 6500 nach Porto. Deswegen genießen wir jede europäische Sekunde. Das gibt es nirgendswo sonst. Und darauf können wir unendlich stolz sein. Klar, heute und morgen werden wir alle trauern, aber ab übermorgen werden wir uns selbst feiern. Was wir da in Europa geleistet haben, ist einmalig und wird es auch in dieser Form nicht mehr geben. Aber die Erinnerung bleibt.

Nach dieser unfassbar geilen europäischen Zeit können wir nur hoffen, dass unsere Jungs bald in der Bundesliga wieder oben mitmischen und uns wieder einmal mit Europa beschenken. Für mich war das letzte Jahr das beste, das ich mit der Eintracht verbringen durfte. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich möchte nichts missen und bedanke mich bei allen, die dabei waren und diese Zeit möglich gemacht haben. Besonders bei meinem EFC, den Gefährten Main-Taunus, den Spielern, aber natürlich auch der UF. Es war eine geile Zeit. Ich werde sie im Herzen bewahren und nie vergessen. 

Deshalb freue ich mich schon heute auf einen unbestimmten Tag in der Zukunft, wenn es wieder heißt: EINTRACHT FRANKFURT INTERNATIONAL! Und dann fahren wir wirklich nach Neapel.