Mittwoch, 3. Juli 2013

Allem Doping zum Trotz: Ein klares Ja zur Tour de France!

Sportmediale Aufmerksamkeit konzentrierte sich im Juli lange Zeit fast ausschließlich auf den Radsport, genauer auf die Frankreich-Rundfahrt, die Tour de France. Seit einigen Jahren wird die Präsenz der Tour in den Medien aber leider immer kleiner. Dafür gibt es nur einen Grund: Doping. Viele Ausnahmeathleten nahmen verbotene, leistungssteigernde Substanzen, um die Strapazen der dreiwöchigen Tour besser auszuhalten als die anderen. Für mich steht fest: Jeder dieser Dopingsünder muss lebenslang gesperrt werden - egal ob geständig oder nicht - denn so kann der Weltradsportverband ein vorbeugendes Momentum erzeugen, sodass die Tour zukünftig sauber werden kann. Einen wichtigen Schritt geht die "Post-Armstrong-und-Ulrich-Generation", die junge, heutige Radfahrgeneration, indem sie sich klar von Doping distanziert und abwendet.


Man könnte meinen, dass der Rückzug der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender aus der Branche die logische Konsequenz aus all den Dopingskandalen sei. Ich aber möchte versuchen, klar zu machen, warum dies nicht der Fall sein kann und darf.
Um dieser Frage Herr zu werden, muss man sich klarmachen, welche die zentralen Pfeiler der Live-Berichterstattung der Tour de France sind.

Erstens: Der Mythos, der die Tour de France umgibt. Hierzu zählen beispielsweise legendäre Anstiege wie nach l‘Alpe d’Huez oder auf den Col du Tourmalet, aber auch Begriffe wie „Tour der Leiden“ oder "Quäl dich, du Sau!".

Zweitens: Die kulturelle Berichterstattung, die rund um die Etappen serviert wird. Wundervolle Landschaften und verträumte Städtchen Frankreichs können sich im Rahmen der Tour de France der Weltöffentlichkeit präsentieren.

Drittens: Der Abwechslungsreichtum. Berg-, Flach- und Zeitfahretappen - für jede*n ist etwas dabei!

Diese drei Pfeiler machen die Faszination der Tour de France aus, diese Faszination gilt es, mit guter und ausgiebiger (Live-)Berichterstattung zu erhalten, denn es geht nicht primär um die Topstars an der Spitze des Peletons sondern um die Rahmenbedingungen, welche die Tour mit sich bringt.

Die Zuschauer*innen sind es Leid, dass ARD und ZDF im Zusammenhang mit der Tour de France nur noch über Doping berichten. Ja, sie sind sauer auf die Dopingsünder, nicht aber auf die Tour de France; vielmehr lieben sie sie noch immer.


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