Sonntag, 5. Mai 2013

Zukunft der Bundesliga im europäischen Club-Fußball

Aus deutscher Sicht war der vergangene ChampionsLegaue-Spieltag sicherlich einer der - wenn nicht sogar der erfolgreichste - seit Bestehen dieses Wettbewerbes: Borussia Dortmund (trotz einer 0:2-Niederlage bei Real Madrid) und der FC Bayern München (3:0 beim FC Barcelona) zogen ins Finale der europäischen Königsklasse ein, das am 25. Mai in Wembley stattfinden wird.

Was sagen uns diese Erfolge der beiden deutschen Topclubs zur aktuellen Lage und zur Zukunft der Bundesliga?

Zum Einen pirscht sich die Bundesliga in der 5-Jahres-Wertung immer näher an die einstige Spitzenreiterin, die englische Premier League, die derzeit noch den 2. Platz verteidigt, ran und wird diese ggf. demnächst kassieren.

Zum Zweiten wird durch die Stärke der Vertreter*innen der Bundesliga die Schwäche der Serie A (Italien) und der der Premier League deutlich. Auch von osteuropäischen Ligen, insbesondere der russischen, ist nicht mehr viel zu hören und zu sehen.

Zum Dritten zeigen die Entwicklungen, dass die spanische Primera Division seit Jahren immer weiter auseinander driftet. Es gibt nur zwei Vereine, die ernsthaft im europäischen Konzert der Fußballmächte mithalten können: der FC Barcelona und Real Madrid. In Spanien existiert demnach schon heute eine reale Zwei-Klassen-Gesellschaft. Auch in Deutschland ist eine Entwicklung hin zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft erkennbar, spalten sich der FCB sowie der BVB doch deutlich von den übrigen 16 Bundesliga-Mitgliedern ab. Gut und weitsichtig war deshalb der Vorschlag von Uli Hoeneß, die Bundesliga gerechter zu gestalten. Vor diesem Hintergrund ist aber die Verpflichtung von Mario Götze und das Fühlerausstrecken nach Robert Lewandowski, Sebastian Rode und co. seitens des FC Bayern fraglich, verstärkt er doch mittel- und langfristig die Hegemonie des FC Bayern innerhalb der Bundesliga. Kritisch zu sehen, ist deshalb nicht die Entscheidung der Spieler, zum FC Bayern zu wechseln (warum sollen sie nach Spanien oder England gehen, wenn sie den wirtschaftlich attraktivsten und gesundesten Verein der Welt vor der Haustür finden?), sondern das Handeln des FC Bayern München in diesem Zusammenhang, weil er anstatt die Bundesliga fairer zu gestalten, ihre Spaltung fördert. 

Ich gehe aus den o.g. Gründen davon aus, dass sich die Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der Bundesliga zukünftig verstetigen wird. Und zwar insofern, als der FC Bayern eine alleinige Vormachtstellung erlangen wird. 

Mit Blick auf die Fünf-Jahres-Wertung kann und darf das nicht nur nicht Ziel der anderen 17 Vereine sein, sondern auch nicht das des FC Bayern München, weil ein Verein einer Liga diese Wertung nicht alleine entscheiden kann. Die Verantwortlichen des FC Bayern sollten sich deshalb dieser Frage annehmen und für eine starke Bundesliga einstehen (der Fall Martinez zeigt, wies gehen kann), anstatt die Liga kaputt zu kaufen.


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