Jonas' Blog. Auch wenn es hier in letzter Zeit etwas ruhiger geworden ist, gibt es immer mal wieder was Neues - hauptsächlich über Fußball und Politik.
Montag, 9. Dezember 2013
Rücknahme der Verschiebung von „House of Cards“ ins Nachtprogramm
Mittwoch, 4. Dezember 2013
Warum ich NEIN zu #GroKo sage.
alea iacta est. Ich habe mich entschieden. |
Ich habe mein Kreuz gemacht. Nicht erst seit dem 22. September war ich gegen eine Koalition mit der Union. Nach Vorlage des Vertragstextes war ich kurzzeitig entschlossen, mit JA zu abstimmen. Letztlich habe ich mich aber dennoch dazu entschieden, gegen die Große Koalition zu votieren.
Vorab: ich habe den Vertrag ausgiebig gelesen und studiert. Und ja, es gibt (Teil-)Erfolge, mit denen man zufrieden sein kann. Dies ist zum Beispiel beim Thema Rente der Fall.
Mein Opa sagte mir heute: "Der einzige Grund, warum du gegen die Große Koalition stimmen kannst, ist deine Jugend." Doch das ist er nicht. Im Folgenden werde ich erklären, aus welchen Gründen ich gegen die Große Koalition im Bund gestimmt habe.
Doch dieser ist in der jetzigen Situation nicht gegeben, denn es gibt in Deutschland eine linke Mehrheit. Dass unsere Parteiführung nicht einmal den Versuch unternommen hat, diese in welcher Weise auch immer zu nutzen, ist traurig und m.E. nicht richtig.
Doch nun möchte ich zu den inhaltlichen Mankos des Koalitionsvertrages kommen, die mich dazu bewegten, mein Kreuz bei NEIN zu machen. Zu allererst ist dabei festzustellen, dass der Koalitionsvertrag gespickt ist von Kompromissen. Natürlich ist das immer so, wenn sich verschiedene Parteien zusammensetzen und einen solchen Vertrag ausarbeiten. Koalitionsverträge sind immer auch Kompromissverträge. Doch eins dürfen diese Kompromisse nicht sein: faul. Leider finden sich solch faule Kompromisse in beträchtlicher Zahl im Vertrag wieder. Beispiel Mindestlohn. Hierzu möchte ich zunächst auf das Regierungsprogramm der SPD verweisen:
"Wir wollen einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn in Höhe von mindestens 8,50 Euro einführen - einheitlich in Ost und West, der auf Vorschlag einer vom BMAS eingesetzten Mindestlohnkommission jährlich angepasst wird. Den Mindestlohn werden wir mit klaren Regeln zur Kontrolle und Sanktionen bei Umgehung verbinden." (SPD-Regierungsprogramm, S.19)
Im Koalitionsvertrag heißt es zum Mindestlohn (Koalitionsvertrag, S.67f), dass ein flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro im Jahre 2015 eingeführt werde. Faktisch besteht aber für ALLE Arbeitnehmer*innen wegen diverser Ausnahmeregelungen erst ab 2017 der Mindestlohn von 8,50 Euro. Hier schellen bei mir die Alarmglocken, denn 8,50 Euro sind ja jetzt schon nicht genug zum Leben. Wie sollen sie es dann 2017 sein? Problematisch ist zudem, dass der Mindestlohn nicht jährlich vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), also der Politik, überprüft wird, sondern "in regelmäßigen Abständen - erstmals zum 10. Juni 2017 mit Wirkung zum 1. Januar 2018 - von einer Kommission der Tarifpartner überprüft" (Koalitionsvertrag, S. 68) wird. Ihr seht, es handelt sich um einen faulen Kompromiss beim Thema "Mindestlohn". Gleiches gilt für die Themen "Doppelte Staatsbürgerschaft" und die Gleichstellung Homosexueller. (Wie aberwitzig ist es eigentlich, dem BVerfG den "Agenda-Setting-Ball" zuzuspielen und auf ein Urteil zu warten, um dann zu handeln?). Bildungspolitisch ist es zudem ein Fiasko, dass weder die Abschaffung des unsägliches Kooperationsverbotes noch die des Betreuungsgeldes im Koalitionsvertrag vorgesehen sind. Gesundheitspolitisch ist es bedauerlich, dass keine Bürgerversicherung eingeführt wird, sondern das Zwei- bzw. Dreiklassensystem im Gesundheitssystem fortbestehen wird. Wir haben Wahlkampf gegen die Pkw-Maut für Ausländer*innen gemacht, Merkel hatte sogar im TV-Duell versprochen, dass eine solche mit ihr nicht kommen werde. Doch die ultrakonservativen Köpfe der CSU haben das Projekt durchgesetzt. Da hilft es auch nichts, dass Gabriel "das Problem da lassen will, wo es derzeit liegt", nämlich in Europa.
Apropos Europa. Wo ist Europa in diesem Vertrag? Unsere Parteiführung hatte einen neuen Kurs in der Europapolitik versprochen. Dafür wurde die SPD gewählt. Doch im Vertrag finden sich keine Punkte, die den Fortschritt der europäischen Einigung und das Ende der Austeritätspolitik anzeigen. Ein unverzeihlicher Fehler.
Aus verfassungsrechtlicher Sicht ebenfalls kritisch zu betrachten ist folgender Auszug aus dem Koalitionsvertrag, stellt er doch das freie Mandat infrage und führt für Mitglieder der Regierungsfraktionen quasi ein imperatives Mandat ein:
"Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionspartner einheitlich ab." (Koalitionsvertrag, S.184)
Als letzten inhaltlichen Punkt möchte ich das Thema Steuergerechtigkeit mithilfe eines von mir verfassten Tweets anführen.
Lieber @sigmargabriel, zur Info: Es geht bei Steuererhöhungen für Reiche nicht darum, dass wir viel Geld verdienen. Es ist einfach gerecht.
— Jonas Tresbach (@jtresbach) 6. November 2013
Neben diesem Argument sehe ich auch die Finanzierung des Koalitionsvertrages kritisch. Nur wenige Aspekte werden dazu in den Vereinbarungen angeführt. Für die Realisierung der vielen Investitionen in Milliardenhöhe müssten m.E. Steuererhöhungen für Reiche eingeführt werden. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann ich mir nicht erschließen, wie diese Investitionen realisiert werden sollen, ohne gegen die Schuldenbremse zu verstoßen.
Nun zum Verfahren des Mitgliedervotums: Es ist großartig, dass die SPD als erste Partei ein solches Instrument in der politischen Landschaft der Bundesrepublik entwickelt hat. Ein Umstand auf den man verdammt stolz sein kann. Jedoch wirbt die Parteispitze mit gefühlt 100 Unterschriften im Anschreiben zum Votum um das JA der Basis. Meiner Meinung nach wird hierdurch das Abstimmungsergebnis verzerrt, da die Gegner*innen der Großen Koalition nicht die Möglichkeit hatten, für ihre Position zu werben. Zudem finde ich die Entscheidung der Spitze unglücklich, dass weder die Verteilung der Ministerien noch deren Besetzung zum Abstimmungszeitpunkt öffentlich gemacht wurden. Sicher ist nur, dass die Hauptverantwortlichen der Wahlniederlagen ihre Ministerposten bekommen werden. In einer Großen Koalition wird dementsprechend keine Aufarbeitung des miserablen Ergebnisses bzw. personelle Neuaufstellung der Partei stattfinden. Dies sieht man auch daran, dass sich Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zwei oder drei Tage nach der Bundestagswahl von der Fraktion wiederwählen ließ, ohne dass in die Basis kommuniziert wurde, dass dies für die Handlungsfähigkeit der Fraktion von Nöten war. Die Wahl des Fraktionsvorsitzenden hätte unter Vorbehalt stattfinden müssen!
Schließlich möchte ich Euren Blick noch einmal auf den Wahlausgang 2009 nach der 2. Großen Koalition richten. Mit 23 Prozent erzielte die Sozialdemokratie das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der BRD. Natürlich haben wir in den Jahren 2005-2009 gravierende Fehler gemacht (bspw. Erhöhung der Mehrwertsteuer), doch ist klar geworden, dass Merkel alle Erfolge zu ihrem Vorteil nutzen kann und nutzt. Das Ergebnis der nächsten Bundestagswahl nach einer Koalition mit der Union will ich mir überhaupt nicht ausmalen.
Zudem könnte ich es mir nicht verzeihen, Leuten wie Friedrich, Ramsauer und vor allem Merkel auf den Thron geholfen zu haben und als Teil der Steigbügelhalter der Union in die Geschichte einzugehen.
Aus all diesen Gründen habe ich nach Abwägung aller Argumente gegen die Große Koalition gestimmt. Die SPD braucht ein neues linkes Profil, um auch in Zukunft Volkspartei zu sein. Dies wäre in einer Koalition mit der Union nicht möglich.
Freitag, 29. November 2013
Pokerstar Siggi - Die SPD-Regionalkonferenz in Hofheim
Ca. 900 Genoss*innen hatten sich für die Konferenz angemeldet, in die Stadthalle Hofheims passen aber nur ungefähr 600 Leute. Also wurden Ordner*innen zur Regelung gebraucht, auch um die angekündigten Demonstrationen gegen die GroKo zu kontrollieren. Aus dem Main-Taunus-Kreis meldeten sich 8 Jusos für diesen Job.
Am Tag der Konferenz wurde man auf das schlimmste vorbereitet: auf Stürmungen des Veranstaltungsraums, auf protestierende Genoss*innen und Jungsozialisten*innen. Doch zu aller Überraschung verlief die Veranstaltung so ruhig ab wie selten bei der SPD. Ich machte meinen Job an der Einlasstür zum Saal, doch viel zu tun, hatte ich nicht.
Der Führung der Sozialdemokratie, allen voran Sigmar Gabriel, war es gelungen, die Basis zu befriedigen. Die Stimmen gegen die GroKo hatten immer mehr abgenommen. Denn niemand hatte für möglich gehalten, dass der Koalitionsvertrag eine solch sozialdemokratische Handschrift tragen würde.
Sigmar sprach von einer "Koalition der nüchternen Vernunft". Das gefiel der Basis.
Doch den größten Punktgewinn machte er, als er erklärte, dass die Ablehnung des Vertrages aufgrund von Themen, die scheinbar nicht bzw. nicht genug Berücksichtigung gefunden hätten, dazu führen würde, dass überhaupt keine Verbesserungen eintreten würden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wollten die Genoss*innen ihre Ja-Stimme an Ort und Stelle abgeben. Die Stimmung war gänzlich zugunsten der GroKo gekippt.
Fazit: Die Regionkonferenz war eine Veranstaltung pro GroKo. Doch jede*r, die*der etwas anderes erwartet hätte, wäre nicht auf der Höhe der Zeit gewesen. Mit Sätzen wie "Regieren darf nicht zum Selbstzweck werden. Aber Nicht-Regieren darf auch nicht zum Selbstzweck werden" wusste Siggi seine Mitglieder zu überzeugen. Mit der Entscheidung, die Basis über den Vertrag entscheiden zu lassen, erwies er sich als Pokerspieler, der All-in ist. Doch es wird immer wahrscheinlicher, dass er als Sieger aus der Partie gehen und somit auf lange Zeit zum starken Mann in der Partei wird.
Donnerstag, 21. November 2013
Wie ein Schlag ins Gesicht.
Denn als überzeugter Genosse bin ich während meines Freiwilligen Sozialen Jahres im Landtag und während des Straßenwahlkampfes mit meinen Genoss*innen für einen Politikwechsel eingetreten, für eine neue und fortschrittliche Politik in Hessen. Wir haben den Wähler*innen echte Alternativen geboten und wurden mit einem starken Stimmenzuwachs belohnt. Wir haben uns nicht groß was vorzuwerfen. Aber trotzdem erscheint in dieser Stunde, in der wir ohne Regierungsbeteiligung dastehen, das Erreichte als Niederlage, zeigt die Entscheidung Bouffiers doch das machtpolitische Desaster der SPD auf zwei Ebenen. Und das schlimmste daran: Die SPD ist nicht mal dran Schuld.
Die erste Ebene ist die Zeit vor der Wahl. Gemeinsam mit den Grünen wollte wir eine stabile Regierung bilden und das Land auf links umkrempeln. Dafür gab und gibt es nach wie vor eine klare (gefühlte) Mehrheit in Hessen. Doch leider konnte diese am 22. September nicht realisiert werden. Der einzige Grund, der den rot-grünen Sieg verhinderte, war letztlich, dass die Landtagswahl gleichzeitig mit der Bundestagswahl stattfand. Bouffier profitierte einzig und allein vom Merkel-Effekt. Wir waren wegen der Mehrheitsverhältnisse im Landtag zu Beginn des Jahres nicht in der Lage, einen Termin unabhängig von der Bundestagswahl festzusetzen. Soviel zum ersten Teil des Desasters.
Zwar scheiterte die rot-grüne Machtoption am Wahltag, doch ergab sich durch die Wahl eine neue. Auf der zweiten Ebene, den Sondierungen nach der Wahl, wäre ein linkes Bündnis aus SPD, Grünen und Linken rechnerisch möglich gewesen und wäre auch nicht an uns gescheitert. Verantwortlich für das Scheitern waren nicht etwa die Linken sondern die Grünen, die zum einen Beschluss gegen ein Tolerierungsmodell fassten und sich zum anderen von der CDU locken ließen. Es trat genauso ein, wie es viele schon vor der Wahl sagten: Die grünen Opportunist*innen werden sich der CDU verkaufen.
Es tut weh, eine Entscheidung nicht selbst in der Hand zu haben. Umso verletzter ist man, wenn am Ende auch noch der kleinste Funken Hoffnung ausgelöscht wird. Mir ist egal, was mit den Grünen in der Koalition passiert, mir ist egal, was mit den Schwarzen passiert. Das Schlimme ist, dass es keine merklichen Verbesserungen für die Menschen in unserem Land geben wird. Der Politikwechsel ist gestorben. Aber vor allem sind die Grünen für mich gestorben.
Sonntag, 10. November 2013
Snowden, der Verbrecher & Hoeneß, der Held
Für #Merkel ist #Hoeness ein Held und #Snowden ein Verbrecher. Und sowas wählt ihr zu eurer Kanzlerin, ihr Helden.
— Jonas Tresbach (@jtresbach) November 8, 2013
Mein bisher "erfolgreichster" Tweet (gemessen an Retweets und Favs) zeigt, dass in der BRD etwas grundlegend falsch läuft.
1. Nach wie vor gilt im Bereich der Steuerhinterziehung Straffreiheit bei Selbstanzeige. Bürger*innen, die in Millionenhöhe Steuern hinterziehen, werden von der amtierenden geschäftsführenden Regierung nicht als Straftäter*innen wahrgenommen, sondern können sich mit einer Selbstanzeige (auch wenn die entsprechende Steuer-CD, die sie als Verbrecher*innen entlarven würde, bereits gekauft ist) ganz einfach Straffreiheit ergaunern.
2. Whistleblowern, die Verbrechen der USA an den Grundrechten aller deutschen Bürger*innen aufdecken, wird kein Asyl gewährt, weil die Beziehung zu den USA darunter leiden könnte, obwohl diese Beziehung allein durch die Ausspähaktionen der USA leidet.
Es wird Zeit, dass endlich die lächerliche Klausel der Straffreiheit im Steuerrecht abgeschafft wird und Steuerhinterzieher*innen nicht mehr als Steuersünder*innen sondern als Steuerverbrecher*innen betitelt werden. Außerdem müssen Held*innen wie Snowden in Deutschland politisches Asyl erhalten, denn sie haben der Bundesrepublik einen großen Dienst erwiesen.
Freitag, 8. November 2013
Die Bundesliga - die neue Primera División?!
Werden sich immer ähnlicher: Bundesliga und Primera División (Q: kicker.de) |
Sonntag, 20. Oktober 2013
Die drei Teile des Dilemmas der SPD
Montag, 7. Oktober 2013
Himmel oder Hölle?! (Gewinner, Verlierer und Folgen einer Neuwahl im Bund)
1. Der Union gelingt es, der Bevölkerung Glauben zu machen, das Nichtzustandekommen einer Großen Koalition liege an der SPD, da deren Mitglieder letztlich gegen einen Koalitionsvertrag abstimmen. CDU und CSU nehmen demnach von einem Nichtzustandekommen der Wunschkoalition der deutschen Bürgerinnen und Bürger keinen Schaden und können unter Umständen sogar davon profitieren.
2. Merkel ist in der Bevölkerung die unumstrittene Nummer 1 der Politik. Sie wird ihren Amtsbonus nicht innerhalb eines knappen Jahres verspielen (können).
3. Der deutschen Bevölkerung geht es im europäischen Vergleich relativ gut. Die Bürgerinnen und Bürger haben deshalb nicht den Mut, Veränderungen und die Realisierung neuer Ideen zu wagen. Deshalb wählen sie – von Angela Merkel weichgekocht und geblendet - das „Weiter-so“, ohne zu realisieren, dass dies Stillstand bedeutet.
Die Union bleibt klar stärkste Kraft im Bundestag, verfehlt aber erneut die absolute Mehrheit, da FDP und AfD in den Bundestag einziehen. Durch Stimmverluste an FDP und AfD landet die Union knapp unter 40 Prozent, was sie aber aufgrund vielfältiger Koalitionsmöglichkeiten gerne in Kauf nimmt.
1. Der Frust über die etablierten Parteien in der Bevölkerung ist seit der Bundestagswahl und missglückten Regierungsbildung enorm gestiegen, weswegen die AfD als Protestpartei Stimmenzuwächse verbuchen kann.
2. Die Wahlbeteiligung sinkt insgesamt, die Wählerinnen und Wähler der AfD aber gehen zur Wahl.
3. Die Neuwahl findet aus Kostengründen zeitgleich mit der Europawahl am 25. Mai 2014 statt. Die AfD, die den Austritt Deutschlands aus dem Euro fordert, bedient sich im Wahlkampf eines Euro-Populismus, der aufgrund der zeitgleich stattfindenden Europawahl in der Bevölkerung auf breite Zustimmung trifft.
4. Einige Wählerinnen und Wähler, die bei der letzten Wahl noch die Union wählten, sind verärgert über die Zugeständnisse der Union an die SPD während der Koalitionsverhandlungen. Sie kehren der Union den Rücken zu und wählen die rechte AfD.
Die Alternative für Deutschland schafft den Einzug in den Bundestag als fünftstärkste Kraft.
1. Die Parteispitze wurde ausgetauscht. Brüderle, Rösler und co. legten ihre Ämter nieder. Die Bürgerinnen und Bürger akzeptiert Lindner, Kubicki und Beer in höherem Maße als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger.
2. Genügend ehemalige Wählerinnen und Wähler der Union schenken der FDP ihre Zweitstimme, obwohl sie der Union inhaltlich näher stehen. Die Zweitstimmen-Kampagne der FDP funktioniert.
Die FDP schafft knapp den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und wird sechststärkste Fraktion im Deutschen Bundestag.
1. Die Union wird der SPD die Schuld des missglückten Koalitionsschlusses in die Schuhe schieben und damit bei der Bevölkerung Erfolg haben, wodurch sich einige Wählerinnen und Wähler von der SPD abwenden werden.
2. Die Runderneuerung der Partei ist noch lange nicht abgeschlossen. Die vorhandenen Strukturen reichen noch nicht, für einen Wahlkampf, welcher der amtierenden Kanzlerin wehtun könnte.
3. Die SPD findet in der Kürze der Zeit keine Spitzenkandidatin/ keinen Spitzenkandidaten, der Merkel das Wasser reichen kann. Hannelore Kraft, welche dazu am ehesten in der Lage wäre, ist in Nordrhein-Westfalen gebunden, will keinen Wortbruch begehen und bleibt Ministerpräsidentin ihres Landes.
4. Einige linksorientierte Wählerinnen und Wähler verübeln es der SPD, dass sie trotz einer linken Mehrheit im Bundestag jegliche Gespräche über ein rot-rot-grünes Bündnis abgelehnt hat und stattdessen ein Regierungsbündnis mit der Union versuchte. Sie wandern ab zur Linken.
Die SPD verliert trotz ihres linken Programms, das eine klare Alternative zu dem der CDU darstellt, weiterhin Stimmen und landet knapp über 20 Prozent. Im Sechs-Parteien-Parlament reicht es erneut nicht für eine rot-grüne Koalition.
Die Neuwahl schadet den Grünen, da viele urgrünen Wählerinnen und Wähler (Fundis) enttäuscht sind, dass sich die Partei als Steigbügelhalter für die Union verkaufen wollte. Sie wandern mehrheitlich zur Linken und SPD ab.
Die Grünen bleiben knapp vor der AfD viertstärkste Fraktion im Bundestag.
Donnerstag, 26. September 2013
Jusos Main-Taunus: Mehr Basisdemokratie und einen Neuanfang wagen
Nach dem zweitschlechtesten Ergebnis der SPD seit dem Ende des 2. Weltkrieges bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 äußern sich Bettina Lanio und Jonas Tresbach, Vorsitzende, den Vorstand der Jusos Main-Taunus vertretend, wie folgt:
„Die SPD hat am vergangenen Sonntag eine verheerende Niederlage einstecken müssen. Trotz des sehr guten Programms konnte die Sozialdemokratie nur gut 25 Prozent der Wähler*innen überzeugen, die SPD mit ihrer Stimme zu unterstützen.
Nun gilt es, die richtigen Schlüsse aus dem Ergebnis zu ziehen. Die Parteispitze darf nicht über die Köpfe ihrer Mitglieder über die Zukunft der SPD entscheiden. Aus diesem Grund muss im Vorfeld eines Koalitionsschlusses ein Mitgliederentscheid initiiert werden. Sollte dies nicht geschehen, werden wir ein Mitgliederbegehren für einen solchen Mitgliederentscheid in die Wege leiten.
Wir sind der Meinung, dass eine Große Koalition der SPD schaden würde, da die meisten Inhalte unseres Wahlprogramms unvereinbar mit den konservativen und veralteten Inhalten und Werten der Union sind. Zudem möchten wir nicht als Steigbügelhalter der Kanzlerin herhalten, um dann in einer Koalition die Arbeit zu machen, für die sich Angela Merkel dann feiern lässt und gewählt wird. Dies ist keine exklusive Meinung der Jusos Main-Taunus, sondern eine, die sich in allen Gremien unserer Partei wiederfindet.
Die SPD muss weiterhin zu ihrem inhaltlich guten Wahlprogramm stehen, denn sie beantwortet mit diesem entscheidende Zukunftsfragen. Themen wie Mindestlohn, Eindämmung von Leih- und Zeitarbeit, Gleichstellung von Frauen und Männern, Solidarrente sowie eine finanzierbare Energiewende sind von gesellschaftspolitischer Bedeutung, die keinesfalls zukünftig vernachlässigt werden dürfen.
Trotz ihres ursozialdemokratischen Programms hat es die SPD aber leider nicht geschafft, genügend ehemalige Wähler*innen zurückzugewinnen. Deshalb müssen an der Parteispitze Veränderungen geschehen und Politiker*innen in die Führungspositionen kommen, die nicht persönlich mit der Agenda-Politik verbunden sind und von der Bevölkerung verbunden werden. Als zynisch empfinden wir deshalb, dass die SPD-Bundestagsfraktion ohne über die Zukunft der Partei Bescheid zu wissen, nur zwei Tage nach der Wahl Frank-Walter Steinmeier als ihren Vorsitzenden wiedergewählt hat.
Nur mit einem Mehr an Basisdemokratie sowie einer Neubesetzung der Parteispitze wird es einerseits möglich sein, ursozialdemokratische Wähler*innen wieder von der SPD zu überzeugen und andererseits die Partei von einem großen Mitgliederverlust zu bewahren.“
Dienstag, 17. September 2013
Jusos Main-Taunus: Auch die Junge Union in Hessen bekommt Panik!
Kampagne zur Abschaffung der 450-Euro-Jobs ist offensichtlich billiger Populismus ohne Wahrheitsgehalt.
Die Angst vor dem Machtverlust in Wiesbaden spürt man zweifelsohne auch bei der Nachwuchsorganisation der hessischen CDU. Letzte Woche hat diese eine Kampagne gestartet, in der sie behauptet, eine rot-grüne Bundesregierung würde die 450-Euro-Jobs abschaffen und somit vielen Studierenden die Einkommensbasis entziehen. Hierbei beruft sich die Junge Union angeblich auf das Wahlprogramm der Grünen und der SPD.
Für die Jusos ist eindeutig, dass die JU mit dieser populistischen Kampagne die Ängste junger Menschen mit falschen Behauptungen schürt und schlicht die Unwahrheit verbreitet. Daher ist dieser Versuch mit den Ängsten junger Leute politisch Stimmung zu machen, auf das Schärfste zu verurteilen.
Die Dreieicher Jusos weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Bundes- SPD weder in ihren Beschlusslagen noch in ihrem Wahlprogramm die Abschaffung der 450€ Jobs fordert.
Die Jusos Main-Taunus, unter deren Mitgliedern sich zahlreiche Studierende befinden, die ebenfalls einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, wissen um die Bedeutung der 450-Euro-Jobs für junge Menschen. Im Übrigen hat auch Peer Steinbrück, sozialdemokratischer Kanzlerkandidat, zu keinem Zeitpunkt verlautbaren lassen, dass er durch die Abschaffung von 450-Euro-Jobs jungen Leuten die Einkommensbasis entziehen möchte. "Wir machen in unserem Programm lediglich deutlich, dass in Hessen und Deutschland immer mehr Vollzeit-Berufstätige in 450-Euro-Jobs gedrängt werden, was dazu führt, dass sie von ihrem Lohn nicht leben können und aufstocken müssen. Diesem Umstand wollen und werden wir in Regierungsverantwortung entgegenwirken, indem wir die 450-Euro-Jobs für Vollzeit-Berufstätige zurück drängen und Maßnahmen ergreifen, durch die mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstehen. Für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Rentner*innen, die nebenbei auf 450-Euro-Basis jobben, ändert sich aber selbstverständlich rein gar nichts", so Jonas Tresbach, Vorsitzender der Jusos Main-Taunus.
Die SPD spricht sich in ihrem Wahlprogramm für eine Regulierung bestimmter prekärer Arbeitsverhältnisse aus. Die Jusos stellen sich insbesondere hinter die Forderung, im Bereich der geringfügigen Beschäftigung eine verstärkte allgemeine Regulierung vorzunehmen, um primär zu verhindern, dass reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse durch sog. Mini-Jobs ersetzt werden. Insbesondere den Trend, dass Frauen vermehrt in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, gilt es umzukehren. Für Frauen ist es statistisch deutlich schwieriger als für männliche Arbeitnehmer eine Vollzeitstelle zu erhalten. Daher ist eine Regulierung des Arbeitsmarktes notwendig, sodass den Arbeitgebern keine Anreize mehr geben werden, reguläre sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse in 450€ Jobs umzuwandeln. Denn eine Ausweitung der geringfügigen Beschäftigung erhöht das Altersarmutsrisiko signifikant und sorgt auch dafür, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit Arbeitslosengeld (ALG 2) beantragen müssen.
Würde sich die Junge Union ernsthaft mit diesen Entwicklungen am Arbeitsmarkt auseinandersetzen und die Effekte der 450-Euro-Jobs in aller Gänze durchdringen, käme sie nicht auf die Idee, eine solch populistische und unehrliche Kampagne zu initiieren. Durch eine Regulierung der 450-Euro-Jobs wird nicht den Studierenden die Einkommensbasis entzogen, sondern es werden einzig und allein Fehlanreize auf dem Arbeitsmarkt beseitigt, unter denen insbesondere Frauen leiden.
"Wir Jusos würden uns wünschen, dass die JU sich eher für die Einführung eines gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohns einsetzt, anstatt alarmistisch vor der Abschaffung der 450€ Jobs zu warnen. Denn der Mindestlohn würde insbesondere jungen Menschen helfen, die häufig in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen stecken und somit neben ihrer Ausbildung oder ihrem Studium zu viel Zeit zum Arbeiten investieren müssen. Doch da die JU genau dies nicht fordert, zeigt sich, wie wenig sich die Junge Union für die Interessen der jungen Menschen einsetzt", so Bettina Lanio, ebenfalls Vorsitzende der Jusos Main-Taunus.
Mittwoch, 7. August 2013
Tipp: Bundesliga 2013/14
Abschlusstabelle der 51. Bundesliga-Spielzeit:
1. FC Bayern München
2. Borussia Dortmund
3. FC Schalke 04
4. Bayer 04 Leverkusen
5. VfB Stuttgart
6. SG Eintracht Frankfurt
7. Borussia Mönchengladbach
8. VfL Wolfsburg
9. Hannover 96
10. Hamburger SV
11. TSG Hoffenheim
12. Sport-Club Freiburg
13. SV Werder Bremen
14. Hertha BSC Berlin
15. 1. FSV Mainz
16. FC Augsburg
17. Eintracht Braunschweig
18. 1. FC Nürnberg
Deutscher Meister: FC Bayern München
Champions League: FC Bayern, Borussia Dortmund, FC Schalke 04
Champions League Quali: Bayer 04 Leverkusen
Europa League: VfB Stuttgart
Europa League Qualifikation: SG Eintracht Frankfurt
Relegation: FC Augsburg
Absteiger: Eintracht Braunschweig, 1. FC Nürnberg
Donnerstag, 1. August 2013
Deine Daumen
Deine Daumen
Wie ein weißer Engel
In der schwarzen Nacht,
Hast du das Tor zu
Meinem Herzen aufgemacht.
Du bist wie eine Oase
Im letzten Moment,
Zu der man noch kurz vor
Dem Verdursten hinrennt.
Du wirst Retter genannt.
Du bist mir so nah
Und doch so fern,
Wie ein heller
Weitentfernter Stern.
In mein gequältes Herz
Kannst du einsehen,
Bist fähig meine Probleme
Ohne Weiteres zu verstehen.
Wir sind seelenverwandt.
Du hast den Schlüssel zu
Meinem Herzen gefunden,
Mich damit für ewig
An dich gebunden.
Du wirst über mich
Alles wissen von nun an,
Ich dich verstehen, wenn du
Ein Pause brauchst, dann und wann.
Lisa, nimmst du meine Hand?
Deine Daumen
© Jonas Tresbach, Weihnachten 2009
Mittwoch, 31. Juli 2013
Spielzeit 2013/14: Wohin geht’s für die Eintracht?
Viel Spaß mit der Eintracht - auch diese Saison?! (Foto: © Andreas Wolf) |
“We have a really good saison gespielt.” Keine andere Formulierung könnte die fabelhafte vergangene Spielzeit der Eintracht wohl besser beschreiben. Als Aufsteiger vermochte es die Eintracht Tabellenplatz 6 zu erobern; seit Lauterns Meistercoup 1997/98 ist dies keinem Aufsteiger mehr gelungen. Die Leistung kann demnach nicht hoch genug eingestuft werden.
Montag, 29. Juli 2013
Wie auch immer: Merkel muss weg!
Freitag, 26. Juli 2013
Twitterschau #19
#prism:
Bundesrecht bricht Landesrecht. EU-Recht bricht Bundesrecht. Amerikanisches Recht bricht jedes Recht. Hab ich das jetzt richtig verstanden?
— FliegenderFisch (@WomanofChaos) July 22, 2013
+++Massenretweet+++ Wir halten es für angemessen, Edward Snowden in Deutschland Asyl zu gewähren! Dein Retweet wäre angenehm!
— Der Wurfschuh (@Wurfschuh) July 22, 2013
Juli Zehs Zwischenruf zu #NSA und #PRISM im @ZDF #heutejournal "Angriff auf Verfassung von historischem Ausmaß": http://t.co/wsx9SrPYrG
— ZDF heute (@ZDFheute) July 25, 2013
Die #cdu hat von #prism keine Ahnung und #merkel gibt das auch noch zu. Wir haben @GescheJoost ,die @jusos umfassende Beschlüsse zum Thema.
— Sebastian Roloff (@SebRoloff) July 20, 2013
Im Nachgang der Tour de France:
@jtresbach das ist schön ;-) @ZDFsport
— Sportschau (@sportschau) July 21, 2013
#RoyalBaby:
wenn jetzt rauskommt, dass Kate bei der Geburt Medikamente bekommen hat, kann @zdf und @ARDde wg Dopings die Übertragung einstellen.
— LifeReport (@lifereport) July 22, 2013
Jetzt wo wir wissen, dass es ein Junge ist, sollten wir mal überlegen wer der Vater sein könnte ... Prinz Harry oder John Terry? #royalbaby
— Josh (@iJoshofficial) July 22, 2013
Es gibt im dt. Fernsehen Brennpunkte über die Geburt des brit. Thronfolgers aber nicht über das Versagen der Bundesregierung bei #PRISM.
— Jonas Tresbach (@jtresbach) July 22, 2013
Da ist das Ding! #GB #KateWait
— Carsten Sinß (@csinss) July 22, 2013
Sonstiges:
Für @jtresbach würde es Sinn machen, nur die Tweets zu kennzeichnen, die nicht ironisch gemeint sind ;) @stefanengel
— Thomas Wieczorek (@migrate89) July 21, 2013
Wenn ich höre, dass das Spiel @FCBayern vs. @FCBarcelona am Mittwoch "Uli-#Hoeneß-Cup" heißt, könnte ich ja schon wieder kotzen.
— Jonas Tresbach (@jtresbach) July 22, 2013
Keine einzige negative Pressestimme zum Uli-Hoeneß-Cup bzgl. Uli #Hoeness. #DubistDeutschland
— Jonas Tresbach (@jtresbach) July 25, 2013
Frankfurter aufgepasst: Kommt Vaclav #Kadlec doch noch zu @Eintracht_News? Mit Sparta Prag ist er in der EL-Quali ausgeschieden. #SGE #ssnhd
— Sky Sport News HD (@SkySportNewsHD) July 25, 2013